1. Begründung der Diplomarbeit

»Computer sind nutzlos. Sie geben uns nur Antworten.«

– Pablo Picasso

Computer sind heute weit verbreitet und geben so einer breiten Masse die Möglichkeit, durch deren Einsatz kreativ tätig zu werden. Rechner und Programme werden zunehmend kostengünstiger, leistungsfähiger und benutzerfreundlicher. Unter diesen Voraussetzungen ist es nun vielen Menschen möglich, im breiten Spektrum der Möglichkeiten schon nach einer kurzen Einarbeitungszeit erstaunliche Ergebnisse zu erhalten. Nichts ist unmöglich, denn mit der richtigen Technik scheinen der Kreativität keine Grenzen gesetzt zu sein. Nun, wer das obenstehende Zitat gelesen hat, wartet jetzt wohl auf das große ABER: Mir scheint, je mehr sich die Technik entwickelt, desto mehr wird diese für ein erfolgreiches Ergebnis verantwortlich gemacht. Es wird nicht mehr gefragt: »Wie hast du das gemacht?«, viel interessanter ist: »Womit hast du das gemacht?«. Doch das »womit«, der Computer, ist nach wie vor ein Werkzeug zur Umsetzung. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Diese Diplomarbeit beschäftigt sich mit Animationen. Genauer: mit dem Problem, eine Animation zu planen, angefangen von der Grundidee über die Charakterenentwicklung, bis hin zum fertigen Drehbuch und Storyboard. Also genau mit dem Teil der Arbeit, die uns kein Computer der Welt abnehmen kann. Dennoch wird genau diese Planung gerne vernachlässigt. Nur ein Bruchteil der zahlreichen Animationen, die man im Internet oder auf Festivals zu sehen bekommt, bemüht sich um eine gute Handlung. Eine atemberaubende technische Umsetzung kann aber nur kurzfristig über Mängel in der Story hinwegtäuschen. Bedenkt man den enormen Aufwand, den die Umsetzung einer Animation mit sich bringen kann, ist es schade, wenn der Erfolg der Arbeit an einem unausgereiften Drehbuch scheitert. Diese Diplomarbeit soll es ermöglichen, die Qualität eigener Animationen oder fiktiver Kurzfilme zu steigern und einen Überblick über das Drehbuchschreiben zu erhalten. Weiterhin soll sie in die Lage versetzen, beurteilen zu können, warum Drehbücher – beziehungsweise Teile von Drehbüchern – funktionieren oder nicht funktionieren und welches die Gründe dafür sind. Außerdem soll sie einen kurzen Einblick über die Schritte bei der Umsetzung einer handgezeichneten Animation schaffen. Die praktische Arbeit ist ein Zeichntrickfilm, der wegen seiner Kürze ein Beispiel für die Umsetzung und weniger für die hier beschriebene Drehbuchentwicklung darstellt. Meine Animationen Café Imperial und The Robbery, die 2002 und 2003 entstanden sind, dienen hingegen auch als Anschauungsbeispiele für Trickfilme mit umfangreicherer Story- und Charakterenentwicklung.