d. Storybord und Animatic

Das Storybord beinhaltet die einzelnen Situationen und Ereignisse einer Geschichte. Es zeigt den gesamten Handlungsablauf in den Einstellungen, die wir im Film verwenden möchten, also Totale, Halbtotale, dramatische Detailaufnahmen und so weiter. Du weißt, was ich meine? Gut. Es sollte jede Einstellung gezeichnet werden. Passiert einmal mehr in einer Szene, sollte man das mit Pfeilen darstellen oder eben zwei oder mehrere Bilder zeichnen. Ebenso bei Kamerabewegungen. Es sollte jedenfalls klar sein, was passiert. Das gilt besonders dann, wenn das Storybord auch andere Leute verwenden müssen. »Storybords sollten nicht schön sein, sondern nützlich.«127 Es ist nicht schlecht, vor dem Erstellen des Storybords das Charakteren-Design zu entwickeln, so dass die Figuren in etwa schon so wie in der Animation aussehen. Auf dem fertigen Storybord trage ich normalerweise ein, bis zu welchem Termin ich wie weit sein möchte. Hier erkennt man am besten, welche Szenen mehr oder weniger zeitaufwendig sind.

Das Animatic zeigt grob das Timing und die Dauer des Films. Alles, was man tun muss, ist, das Storybord einzuscannen und einen kurzen Film aus den einzelnen Bildern zusammenzustellen. Der sieht nicht besonders gut aus, kann aber zweckmäßig sein. Ein Animatic ist auch nützlich, wenn man vorhat, die Szenen nicht der Reihe nach umzusetzen. Die Teile, die in der Umsetzung noch ausstehen, kann man vorübergehend mit dem Animatic füllen. Storybord und Animatic sind am geeignetsten, um die Geschichte vor der Umsetzung zu präsentieren.

Jetzt noch ein paar praktische Tipps zum Mitschreiben: Für das Storybord verwende ich üblicherweise normales Din A4-Papier und bedrucke es mit je sechs Rahmen im gleichen Seitenverhältnis wie das letztendliche Ausgabeformat. Seitenzahlen schreibe ich von Hand, da es oft genug vorkommt, dass man so ein Blatt nochmals zeichnet. Wenn sich im Nachhinein noch etwas ändert, kann man sich das komplette Neuzeichnen sparen und einfach neue Rahmen drüber- oder danebenkleben. Außerdem sollte man das Papier nur einseitig bedrucken, dann kann man sich das gesamte Storybord auch nebeneinander legen oder aufhängen oder Telefonnummern auf die Rückseite kritzeln. Ob man das ganze Ding im Hoch- oder im Querformat verwendet, bleibt der Phantasie jedes einzelnen überlassen. In die Rahmen kommen jedenfalls die Zeichnungen, darunter eventuell ein Text, der beschreibt, was passiert, oder der Dialog, und oben oder unten oder so die Seitenzahl. Schlecke keine Messer ab. Nimm keine Süßigkeiten von Fremden entgegen. Steckdosen sind kein Spielzeug! So, mehr Ratschläge habe ich zu diesem Thema nicht.

Storybord: The Robbery Filmszene: The Robbery
Storybord: The Robbery Filmszene: The Robbery
Storybord: The Robbery Filmszene: The Robbery
Storybord: The Robbery Filmszene: The Robbery

Aus dem Storybord zu The Robbery

Dazugehörige Filmszenen

Wenn Du nun mit der Geschichte und dem Storybord zufrieden bist, kannst Du zur Umsetzung übergehen. Herzlichen Glückwunsch!