f. Hintergrund und Vordergrund

Hintergründe werten eine Animation optisch auf. Ein Trickfilm, in dem einfache Figuren vor einer Kulisse agieren, erscheint aufwendiger, als er tatsächlich ist. Der Hintergrund kann dabei in einem anderen Stil gehalten sein als die Charaktere. Er muss nicht detailliert sein, um die Wirkung beträchtlich zu verändern.

Szene ohne Hintergrund Szene mit Hintergrund

Mit wenigen Gegenständen lässt sich die Umgebung andeuten. Objekte im Vordergrund geben ein Gefühl für Tiefe. Beim Animieren kann man so mit einzelnen Ebenen arbeiten. Elemente, die sich in ähnlicher Entfernung zur Kamera befinden, liegen auf derselben Schicht.

Szene mit Hintergrund und Objekten auf der Handlungsebene Szene mit Hintergrund und Objekten auf der Handlungsebene und im Vordergrund

Um eine Kamerabewegung zu simulieren, bewegt man die Ebenen. Indem man Objekte, die sich näher bei der Kamera befinden, in größeren Schritten verschiebt, als solche, die weiter entfernt sind, kann man eine größere Tiefenwirkung erzielen.

schrittweises Verschieben von Vordergrund- und Hintergrund-Ebenen bei einer Kamerabewegung

Bei dieser Kamerabewegung verschiebt sich der Kaktus im Vordergrund in größeren Schritten als der im Hintergrund

Eine weitere Art, um einen Eindruck von Tiefe zu bekommen, ist, den Fokus auf eine Ebene zu setzen. Vorder- und Hintergrund können verschwommen sein, die Ebene, in der die Aktion stattfindet, ist scharf.

Unscharfer Hintergrund in Kill Bill Vol. 1 Verschwommener Vordergrund in Interstella 5555

Unscharfer Hintergrund in Kill Bill Vol. 1

Verschwommener Vordergrund in Interstella 5555

Der Hintergrund nimmt meist den größten Teil der Bildfläche ein. Demnach ist er auch entscheidend für das allgemeine Farbklima. Farbtöne und Helligkeiten können verschiedene Stimmungen ausdrücken. Im Realfilm wird zu diesem Zweck üblicherweise mit Licht gearbeitet. Es stehen sich häufig warme und kalte, helle und dunkle Töne gegenüber.

Kaze no Tani no Naushikaa Tonari no Totoro

Kaze no Tani no Naushikaa (Nausicaä of the Valley of the Winds)

Tonari no Totoro (My Neighbor Totoro)

In Animationen müssen sich Hintergründe nicht zwingend so verhalten, wie das in der Realität der Fall ist. Statische Objekte wie zum Beispiel Gebäude können zum Leben erwachen oder sich bewegen. In The Robbery stürmt ein Räuber in eine Bank. Man sieht nicht, was im Innern vor sich geht, die Gebäude wird aber unter lautem Getose hin und hergeschüttelt.

bewegtes Gebäude in The Robbery