c. Handlungsaufbau

»Versuche nicht, tiefsinnig zu sein. Das Publikum wird die Metapher selbst aufbauen.«99

– Felix Hude

Die Handlungsstruktur einer Geschichte ist ein Spannungsaufbau, der bei der Ausgangssituation beginnt, durch Komplikationen gesteigert wird und schließlich mit einer Krise den Höhepunkt erreicht.100 Mit deren Lösung kommt es zu einer Änderung des Spannungszustandes, die beim Publikum ein Lustgefühl auslöst (siehe auch Aristoteles und die Sieben Zwerge). Sowohl die Zunahme der Spannung, als auch deren Änderung, kann nur stattfinden, wenn nicht vorhersehbar ist, was passieren wird. Ich wiederhole: eine vorhersehbare Geschichte ist eine schlechte Geschichte. »Dein Publikum ist Deine Kraft, solange die Geschichte funktioniert.«101 Ist der Verlauf absehbar, dann verlierst Du diese Kraft. Das Publikum ist nicht dumm. »Wenn es sich in ein abgedunkeltes Theater setzt, springt sein kollektiver IQ um fünfundzwanzig Punkte. Wenn Du ins Kino gehst, meinst Du nicht häufig, dass Du intelligenter bist, als das, was Du ansiehst? Dass Du weißt, was Charaktere tun werden, bevor sie es tun? Dass Du das Ende kommen siehst, lange bevor es eintrifft? Das Publikum ist nicht nur schlau, es ist schlauer als die meisten Filme, und diese Tatsache wird sich nicht ändern, wenn Du Dich auf die andere Seite der Leinwand begibst.«102

Es ist jetzt an der Zeit, den Knebel von Mr. Spock ein wenig zu lösen, den wir ihm zuvor verpasst haben. Versuche trotzdem wie bisher spontan zu bleiben, wenn es nötig ist. Aber überlege Dir anhand der folgenden Kapitel zum Handlungsaufbau auch, welche Deiner bisherigen Ideen funktionieren, welche noch verbessert werden müssen und welche schlichtweg nicht funktionieren.

 

  1. Es war einmal… : Die Ausgangssituation
  2. Das hat gerade noch gefehlt: Die Komplikationen
  3. Der rote oder der grüne Draht: Die Krise
  4. Nun ja, es könnte schlimmer… Hast Du das gehört? Der Höhepunkt
  5. … glücklich und zufrieden bis an ihrer Tage Ende: Die Auflösung